Grafik: medio.tv/Fricke

Gedanken zum Monatsspruch Juli 2024
Mach es anders

Willkommen im Sommerurlaubsmonat. Manch einer bleibt zuhause, die andere packt ihre Sachen. Wo geht es hin: Sonnenbaden, Radeln oder Kultur pur? Wenn wir Kurhessen unsere überschaubaren Orte verlassen, ob Städte wie Hanau und Kassel oder unser kleiner Ort Berge, und Sprachgrenzen überwinden, dann geben wir unser Bestes, unser Größtes im Nur-nicht-als-Tourist-Auffallen: Gurgelnd grüßen wir mit Servus in Bayern, präsentieren ein möglichst authentisches Ciao am italienischen Gardasee oder geben unser wunderbarstes tee-aitch (th) im Englischen.

Mit unseren zwei- bis dreistelligen Unterscheidungszeichen auf dem Nummernschild wollen wir ja stets beste Botschafter, freundliche Gäste aus unserem Wald- und Wiesenhessen sein. Besucher, die professionell Pasta aufgabeln oder Weißwurst zuzeln. Danke schön für diesen hessischen Einsatz für die Völkerverständigung!
Dennoch dürfen, ja sollten wir aber auch mal anders sein als unsere Mitmenschen: Anders zum Beispiel, wenn sich fast niemand mehr findet, der einsame Menschen in unseren Orten besucht; wenn scheinbar jeder seine Feindeslisten pflegt; wenn sich dieser Dunst von Gleichgültigkeit über unseren Mitmenschen breit macht. Mach es anders! Gott wendet sich uns so riesig zu. In Jesus können wir sehen, wie er mehrheitsgesellschaftliche Ausschlusskriterien sanft übergeht: Zöllner, Aussätzige, Kranke und viele mehr sind in seinem Blickfeld. Lasst uns genau von dieser Liebe Gottes etwas weitergeben, mal anders sein und uns aufmachen für die Kleinen und Vergessenen heute in unserer Gesellschaft. Lasst uns freiherzig von Gottes Zusage weitergeben in unseren kleinen kurhessischen Orten oder an internationalen Badestränden, auch wenn wir darin wenige sein mögen. Lasst uns auffallen.

Pfarrer Leo Gatzke
Berge bei Homberg (Efze)